2025-04-10
Stellungnahme der WGG zum Artikel der Sächsischen Zeitung vom 07.04.2025
Mit großem Bedauern und Verwunderung haben wir den Artikel der Sächsischen Zeitung vom 07.04.2025 mit dem Titel: Ein Tag mit der Schulleiterin: „Würden Sie hier arbeiten wollen?“ zur Kenntnis genommen.
In dem Artikel äußert sich die Schulleiterin der Oberschule Gröditz, Frau Arlt, zu den Ursachen des Lehrmangels an ihrer Schule und führt dabei den Standort der Schule, konkret das Wohngebiet „Wainsdorfer Straße“, als Hauptgrund an.
Zitat:
Der Lehrermangel gehört an der Oberschule Gröditz zum Alltag. Dafür, sagt Arlt, gibt es einige Gründe. Der offensichtlichste zuerst. Arlt beugt sich vor und zeigt aus dem großen Fenster: Eine Plattenbausiedlung. „Schauen Sie mal raus“, sagt sie. „Würden Sie hier arbeiten wollen?“
Mit dieser Aussage macht Frau Arlt deutlich, dass Sie keinerlei Empathie mit dem Standort und den dort arbeitenden und lebenden Bürgern hat. Aus Ihrer Sicht ist anscheinend nur das Plattenbaugebiet daran schuld, dass viele Lehrer nicht nach Gröditz kommen wollen.
Die von Frau Arlt getätigte Aussage, die das Wohngebiet in einem negativen Licht darstellt, ist für uns als Wohnungsgenossenschaft Gröditz eG nicht nur befremdlich, sondern auch in höchstem Maße enttäuschend.
Wir fragen uns, warum ist das so? Glaubt Frau Arlt, dass allein eine neue Oberschule an einem anderen Standort dafür sorgt, dass die Lehrer nach Gröditz wechseln wollen? Natürlich ist eine moderne Schule etwas, was wichtig ist für unsere Kinder. Ob diese Schule aber neu an einem anderen Standort stehen muss, ist doch mindestens fragwürdig.
Mit ihrer Bemerkung, „Schauen Sie mal raus. Würden Sie hier arbeiten wollen?“, wird ein Bild gezeichnet, das weder der Realität noch die kontinuierlichen Bemühungen unserer Genossenschaft widerspiegelt.
Seit der Errichtung des Wohngebiets im Jahr 1980 ist die Oberschule Gröditz ein integraler Bestandteil der Nachbarschaft. Wir als größter Vermieter in Gröditz sind seit vielen Jahren bestrebt modernen und dennoch bezahlbaren Wohnraum anzubieten und haben in den vergangenen Jahren erhebliche finanzielle Mittel investiert, um das Wohngebiet zu modernisieren und den Bedürfnissen unserer Mieter gerecht zu werden. Allein die Baumaßnahme Beethovenstraße 28-29, mit einem Investitionsvolumen vom 7 Millionen Euro, ist ein eindrucksvolles Beispiel für unser Engagement, die Lebensqualität in Gröditz zu steigern und die Stadt als lebenswerten Ort für alle Generationen zu erhalten.
Wir streben ebenfalls an, die Modernisierung der Gebäude in einem beschleunigten Tempo voranzutreiben, um den Bedürfnissen unserer Mieter gerecht zu werden. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass wir lediglich in der Lage sind, die finanziellen Mittel zu investieren, die uns zur Verfügung stehen. Das Wohngebiet stellt für uns einen wesentlichen Bestandteil unseres Bestandes dar, den wir weiterhin entwickeln möchten. Hierfür ist es jedoch unerlässlich, dass die politischen Rahmenbedingungen, insbesondere im Hinblick auf Fördermittel, entsprechend gestaltet sind.
Die pauschale Schuldzuweisung an den Standort der Schule ignoriert die tatsächlichen Herausforderungen, die von engagierten Elternvertretern in der Vergangenheit mehrfach benannt wurden und die keineswegs mit dem Wohngebiet in Verbindung stehen. Solche Aussagen gefährden nicht nur das positive Image des Wohngebiets, sondern auch die Bemühungen, Gröditz als attraktiven Wohn- und Lebensraum zu positionieren.
Wir möchten Frau Arlt und die Schulleitung der Oberschule Gröditz dazu ermutigen, das Potenzial des Wohngebiets zu erkennen und die positiven Entwicklungen wertzuschätzen. Es ist unser gemeinsames Ziel, die Stadt Gröditz und ihre Einrichtungen zu stärken und weiterzuentwickeln. Wir hoffen, dass die Schulleitung künftig eine differenziertere Betrachtung der Ursachen des Lehrermangels vornimmt und dabei die wertvolle Arbeit und die Investitionen der Wohnungsgenossenschaft Gröditz eG berücksichtigt.
Vorstand und Aufsichtsrat der Wohnungsgenossenschaft Gröditz eG